#Birke

Birke

Die Birke ist als Heilpflanze wesentlich bekannter als andere Bäume. Sie hat viele Vorzüge für die Gesundheit, ist aber auch für die Natur von großer Bedeutung. Allerdings muss zwischen der Sandbirke und der Moorbirke unterschieden werden. Beide haben ihre Vorteile und sind wichtige Helfer, was die Artenvielfalt angeht. Beide Birkenarten zählen außerdem bei den Insekten zu den beliebtesten Bäumen, weshalb sich mehr als 160 Insekten an den beiden Baumarten erfreuen.

Das Porträt der Birke

Wenn wir von der Birke sprechen, müssen wir zwischen der Sandbirke (Betula pendula) und der Moorbirke (Betula pubescens) unterscheiden. Beide zählen zu der Familie der Birkengewächse (Betulaceae), zu der auch Erlen, Haseln und Hainbuchen zählen. Dabei kann man die Moorbirke sehr gut an der samtigen Behaarung der jungen Blätter und Zweige erkennen. Die Sandbirke hingegen ist unbehaart und weist im Alter schwarze und furchige Längsrisse in der Rinde auf. Bei der Moorbirke fällt vor allem auf, dass sie kaum Risse zeigt und zudem eine gräulich-weiße Rinde hat.

Birken haben keine großen Anspruch an den Boden. Sie wachsen auf kargen Böden recht schnell, werden aber auch nur etwa 120 Jahre alt. Die Birke erkennt die meisten Menschen an der außergewöhnlichen Rinde. Doch auch die markanten Blüten, die sogenannten Kätzchen, lassen erkennen, dass es sich um eine Birke handelt, wenn sie zwischen März und Mai blühen. Wie schwer erkennbar ist, ist die Birke ein Frühlingsbaum, der allerdings auch für Allergiker zum Problem werden kann, wenn die Kätzchen im März zu blühen beginnen. In der Regel ebbt der Pollenflug Ende April ab. Im Bergland hingegen kann er sich bis in den Frühsommer ziehen, was bei Bergtouren unbedingt beachtet werden sollte.

Überblick in Kurzform

Vorkommen: vorwiegend auf der Nordhalbkugel
Alter: bis zu 120 Jahre
Höhe: bis zu 8 Meter
Breite: bis zu 6 Meter
Wachstum: bis zu 30 cm pro Jahr
Wurzeln: flaches aber intensives Wurzelsystem im Oberboden
Frucht: die Kätzchen sind meist hängend und nur selten aufrecht
Blätter: wechselständig, kahl, rundlich, oval bis dreieckig, gesägter Blattrand
Krone: in der Jugend eine schmale, spitzkegelige Krone, später deutlich unregelmäßiger

Weshalb ist die Birke so besonders

Die Birke hat viele Vorzüge und besticht vordergründig durch ihre weiße Rinde, die im Alter mit schwarzen Furchen durchzogen wird. Die sommergrünen, laubabwerfenden Bäume wachsen sehr schnell und sind mit kargen Böden zufrieden. Dies bezahlen sie dafür aber mit einem kurzen Lebensalter. Zudem ist die Birke sehr anpassungsfähig und kann in unterschiedlichen Umgebungen wachsen. Gleichzeitig hat die Birke eine wichtige Rolle im Ökosystem und ist Lebensraum für unzählige Wildtiere. Sie trägt aber auch dazu bei, dass die Luft gereinigt wird. Birken können Schadstoffe aufnehmen und Sauerstoff produzieren. Auch wird das Holz sehr gerne in der Möbelfertigung genutzt, da es eine helle Farbe und eine glatte Textur hat. Eine weitere Besonderheit ist der gesundheitliche Nutzen der Birke. Traditionell wird die Birke für verschiedene Zwecke genutzt. In vielen Kulturen hat die Birke eine symbolische Bedeutung und kommt häufig in Mythen und Folklore vor. Dabei wird die Birke außerdem mit Göttinnen und spirituellen Aspekten in Verbindung gebracht.

Die ökologische Rolle der Birke

Die Birke spielt eine wichtige ökologische Rolle in verschiedenen Ökosystemen. So bietet sie unter anderem Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Vögel, Insekten, Pilze und andere Organismen leben in und um die Birke. Die Zweige, die Rinde wie auch die Blätter schaffen zum einen Verstecke und zum anderen Nistplätze und Futterquellen.

Doch auch bei der Luftreinigung ist die Birke wichtig, da sie Schadstoffe aus der Luft aufnimmt und durch die Photosynthese Sauerstoff abgibt. Gleichzeitig hat die Sandbirke die Fähigkeit zur Stickstofffixierung. Das bedeutet, dass die Birke den Stickstoff aus der Luft aufnimmt und ihn so umwandelt, dass Pflanzen ihn nutzen können. So wird unter anderem auch der Boden mit Nährstoffen angereichert. Auch die Blätter der Birken verrotten im Boden und unterstützen so das Wachstum anderer Pflanzen in der Umgebung.

Eine weitere Besonderheit der Birke sollte dabei nicht vergessen werden – die Sukzession. In einem ökologischen Sukzessionsprozess kann die Birke eine regelrechte Pionierrolle übernehmen. Sie kann auf gestörten Flächen wachsen und den Boden für nachfolgende Pflanzen vorbereiten. Des Weiteren tragen die Wurzeln des Baums dazu bei, den Boden zu stabilisieren. Durch die hohe Anpassungsfähigkeit kann die Birke auch zur ökologischen Resilienz beitragen.

Welche Vorzüge hat die Birke auf die Gesundheit?

Die Birke steht noch heute als Symbol der Jugend, des Neubeginns oder auch der Leichtigkeit. In der Volksheilkunde wurden seit dem Mittelalter Blätter, Knospen, Rinde wie auch Baumsaft verwendet, um Beschwerden zu lindern. Dabei wurden aus den Pflanzenteilen Tees, Tinkturen, Salben oder auch Bäder hergestellt. Je nach Beschwerdebild.

Der Baum ist voller wichtiger Inhaltsstoffe und enthält unter anderem wertvolle Flavonoide, die harntreibend sind, ohne die Niere zu reizen. Daher können Birkenblätter und Birkenrinde bei Nieren- und Blasenbeschwerden hervorragend zum Einsatz kommen. Ein weiterer Vorteil ist die antibakterielle Wirkung der Blätter, die äußerlich bei zahlreichen Hautleiden genutzt werden kann.

Die Birke hat aber noch weitere Vorzüge, die nicht von der Hand zu weisen sind. Bei Frühjahrsmüdigkeit, Gelenkschmerzen oder auch um den Stoffwechsel anzukurbeln, kann eine Birkenkur wahre Wunder bewirken.

Für Haut und Haar hingegen ist das Birkenwasser oder der Birkensaft, der sich in den Ästen und im Stamm der Birke sammeln, hilfreich. Dies weiß auch die Kosmetikindustrie und nutzt Birkenwasser für Haarpflegeprodukte. Der Birkensaft kann im Shampoo ebenso verwendet werden wie auch als Tonikum für die Kopfhaut. Um davon zu profitieren, wird das Birkenwasser einfach auf die Kopfhaut einmassiert. Durch die Stimulation soll der Haarwuchs angeregt werden. Außerdem können auch Wunden und Hautausschläge mit Birkenwasser behandelt werden, damit die Wundheilung angeregt wird.

Welche Teile der Birke sind essbar?

Essbar sind bei der Birke hauptsächlich die Blätter. Diese können als schmackhafte Zutat in Salaten, Smoothies oder auch als Zuckerersatz genutzt werden. Die meisten werden den Birkenzucker kennen, der ein wirklich guter Ersatz für den Haushaltszucker ist. Doch auch die Knospen der Birke können verwendet werden. In getrocknetem Zustand sind sie als Gewürz nutzbar. Frisch hingegen können sie zu Birkenöl verarbeitet werden.

Gibt es Teile der Birke, die giftig sind?

Kein Teil der Birke ist giftig und alle Pflanzenteile können im Grunde verzehrt werden. Allerdings ist etwas Vorsicht geboten, da die Birke eine entwässernde Wirkung hat. Auch hier gilt natürlich die Menge macht das Gift und wer zu viel Birkenblätter oder Birkenzucker verwendet, wird ständig zur Toilette müssen. Daher sollte beim Verwenden von Birkenauszügen etc. der Flüssigkeitshaushalt immer wieder aufgefüllt werden, um nicht auszutrocknen.