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Die Schwarzerle: Ein ökologischer Held in Feuchtgebieten

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Die Erle wird auch als Baum des Wassers bezeichnet. Aus gutem Grund, denn es gibt keinen Baum, der sich tiefer in den Sumpf wagt wie die Erle. Zudem hat sie weitere Vorzüge und ist sogar bedingt essbar. Bei der Schwarzerle gibt es keinen Pflanzenteil, der giftig ist. Lediglich die Pollen können gesundheitliche Probleme bereiten, da es häufig Kreuzallergien mit der Eiche, Hainbuche und Birke gibt. Zudem bildet die Erle als einziger Laubbaum Zapfen aus. Welche Besonderheiten die Erle aber noch hat, stellen wir in diesem Bericht vor.

Das Porträt der Birke

Die Schwarzerle (Alnus glutinosa) zählt zur Familie der Birkengewächse und ist äußerst anspruchslos. Sie wächst in Auen- und Buchenwäldern und liebt einen feuchten genauer gesagt nassen Boden. Doch auch auf kiesigen, lehmigen oder sandigen und tonigen Böden kann sie prächtig gedeihen. Selbst bei Überschwemmungen, die bis zu 6 Wochen andauern, kann die Erle sehr gut überleben. Dies zeigt auch, weshalb die Erle als Baum des Wassers bezeichnet wird. Der Baum kann nämlich nasse Wiesen trockenlegen, da das stehende Wasser von den Wurzeln einfach weg gepumpt wird.

Das bedeutet, dass sie so den anderen Pflanzen den Boden vorbereitet und dies mit einem kurzen Leben bezahlt. Die Schwarzerle wird nämlich nur bis zu 150 Jahre als und kann rund 20 Meter hoch wachsen. Auch wenn sie sehr anspruchslos ist, benötigt sie viel Licht und einen nährstoffreichen und leicht sauren Boden. In der Regel entwickelt sie ein sehr tief reichendes Herzwurzelsystem und wurzelt nur schwach im Oberboden.
In unseren Gebieten heimisch sind vor allem drei Arten. Die Grauerle, die Schwarzerle und die Grünerle.

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Überblick in Kurzform

Vorkommen: weltweit gibt es verschiedene Erlenarten
Alter: bis zu 150 Jahre
Höhe: bis zu 20 Meter
Breite: bis zu 25 Meter
Wachstum: bis zu 40 cm pro Jahr – im Altern von 15 bis 35 Jahren findet das stärkste Wachstum statt
Wurzeln: Tiefwurzler
Frucht: kleine, etwa 2 cm große, schwarze und holzige Zapfen.
Blätter: die Blätter sind wechselständig, kahl und etwa 9 cm groß, eiförmig bis rund, am Rand grob gesägt
Krone: kegelförmig bis oval, halboffene Krone

Weshalb ist die Erle so besonders

Das Besondere an der Erle sind unter anderem die Wurzeln. Doch auch die Anpassungsfähigkeit ist von großer Bedeutung. Schwarzerlen gedeihen sehr gut an feuchten und nassen Standorten und wachsen daher auch oft in Auenwäldern, in Sumpfgebieten und an Flussufern. Mit ihren tiefen Wurzeln kann die Erle unter anderem auch große Wiesen trockenlegen und so dafür sorgen, dass auch andere Pflanzen hier wachsen können.

Zudem hat der Baum die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden und in den Boden freizusetzen. Dabei bildet die Erle an ihren Wurzeln besondere Knöllchen aus, die eine Verbindung mit Bakterien eingehen. Gemeinsam können sie dann den Stickstoff binden. Somit wird außerdem auch die Bodenqualität verbessert und wirkt sich positiv auf die Pflanzenwelt in der Umgebung aus.

Die ökologische Rolle der Erle

Durch ihre Besonderheit spielt die Schwarzerle eine wichtige Rolle in Feuchtgebieten, da sie Erosion verhindert und auch die Wasserspeicherung fördert. Des Weiteren bietet der Baum Lebensraum und Nahrung für die unterschiedlichsten Tierarten. Vögel bauen Nestern in den Ästen und Insekten nutzen die Blätter und Blüten. Sogar Amphibien und weitere wirbellose Tiere werden durch die Erle angelockt.

Gleichzeitig wird das Holz der Erle in der Möbelindustrie verwendet. Auch Bauklötze für Kinder werden aus Erlenholz hergestellt.

Welche Vorzüge hat die Erle auf die Gesundheit?

Die Erle kann nicht nur das Gleichgewicht im Boden wiederherstellen, sondern auch unser inneres Gleichgewicht. Die Blätter und die Rinde werden daher seit Jahrhunderten in der Volksheilkunde geschätzt. In der Naturheilkunde hingegen wird die Schwarzerle nur äußerlich angewendet. Sie soll eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Um einen Aufguss herzustellen, werden 2 TL getrocknete Blätter mit 300 ml heißem Wasser übergossen und 5 bis 7 Minuten ziehen lassen. Nach dem Abkühlen kann damit gegurgelt werden, da der Aufguss bei Halsbeschwerden hilfreiche eingesetzt werden kann. Zudem kann der Aufguss bei Rheuma und Gicht ein wichtiger Helfer sein. Des weiteren soll der Erlen-Aufguss die Wundheilung unterstützen und dafür sorgen, dass sich Wunden besser verheilen. Durch die entzündungshemmende Eigenschaft wird zudem eine Entzündung der Wunde verhindert.

Die Rinde der Erle ist ebenfalls nutzbar und kann zum Räuchern genutzt werden. Durch die Räucherung soll man alte Lasten besser loslassen können. Zudem soll das Räuchern der Rinde die innere Kraft und die Stärke anregen.

Doch Vorsicht: Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Nutzung der Erle verzichten, da sie eine abstillende Wirkung hat.

Welche Teile der Erle sind essbar?

Im Grunde sind alle Teile der Erle essbar. Allerdings gibt es weitaus bessere Bäume. Nicht nur, dass die Blätter und Knospen anderer Bäume besser schmecken, auch haben sie bessere Heilwirkungen. Die jungen Blätter werden von einigen Menschen in geringen Mengen in Salaten verwendet. Allerdings sind sie voller Gerb- und Bitterstoffe und daher nicht empfehlenswert. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte die Blätter so früh wie möglich ernten. Je älter sie werden, desto bitterer sind sie. Allergiker sollten selbstverständlich vollkommen auf die Verwendung verzichten.

Wer etwas Besonderes zum Würzen möchte, sollte eine Handvoll geschlossene Erlenkätzchen und -knospen der Schwarzerle sammeln. Anschließend klein hacken und trocknen. Sobald die Erlenknospen und -kätzchen trocken sind, können sie mit 2 TL schwarzem Pfeffer in eine Mühle gegeben und zum Würzen genutzt werden. Durch den hohen Anteil an Gerb- und Bitterstoffen sollte natürlich vorsichtig mit dem Erlenpfeffer gewürzt werden.

Gibt es Teile der Erle, die giftig sind?

Bei der Erle gibt es kein einziger Pflanzenteil, welches giftig ist. Es könnten also alle Pflanzenteile, wie auch das Holz verzehrt werden. Das Holz hat sogar einen himbeerartigen Geschmack, bringt aber keinerlei gesundheitliche Vorteile. Wer die Erle nutzen möchte, sollte sie hauptsächlich äußerlich, als Aufguss, nutzen, da die Blätter recht bitter sind.