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#Fraxinus excelsior

Die Esche: Ein Baum der Superlative in Ökologie und Kultur

Nach Buche, Eiche und Kiefer zählt die Esche zu den wichtigsten heimischen Bäumen. Dabei ist sie in Wäldern wie auch in der Stadt zu finden und ist seit vielen Jahrhunderten ein idealer Baum, um in Parks, herrschaftlichen Gärten und Alleen gepflanzt zu werden. Heutzutage wird sie jedoch vorwiegend in Städten gepflanzt, da sie eine hervorragende Eigenschaft als Lärm- und Staubschutz aufweist. Des Weiteren verfügt die Esche über eine sehr hohe Transpiration und kann so die Luft im Sommer deutlich abkühlen.

Das Porträt der Esche

Die Esche (Fraxinus excelsior) ist auch unter dem Namen Hochesche oder Gemeine Esche bekannt, liebt die Wärme und viel Licht und wenn sich im Mai die ersten zarten Blätter sehen lassen, zeigt sich schnell die ganze Eleganz des Laubbaumes. Dabei zählt die Esche zu der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und bevorzugt feuchte, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden. Der Baum ist meist in Laubmischwäldern sowie Auen- und Schluchtwäldern zu finden.

Bei der Esche sucht man vergebens nach spektakulären Früchten, Blüten oder Blättern und Rinde. Sie sind unscheinbar, treiben spät aus und werfen das Laub früh ab. Die Schönheit und Eleganz der Esche kommt eher durch die wirklich harmonische Form des Baumes. Zudem zählt sie zu den höchsten Bäumen Europas, da sie bis zu 40 Meter hoch wachsen kann. Allerdings kann sie mit Ihrem Wasserhaushalt punkten. Dies zeigt sich auch schon am Standort. Der besondere Baum, der im Jahr 2001 Baum des Jahres in Deutschland war, kommt mit Feuchtigkeit ebenso zurecht wie mit zeitweiligem Trockenstress. Die Esche war früher vorrangig wegen des Holzes sehr geschätzt. Waffen, Möbel oder auch Schiffe wurden daraus hergestellt. Sogar der legendäre Speer des Achilles soll angeblich aus Eschenholz geschnitzt worden sein.

Des Weiteren ist die Esche in den ersten zehn Jahren sehr schnellwüchsig und kann durchaus bis zu einem Meter pro Jahr wachsen. Auch die Ansprüche der Esche sind nicht wirklich hoch. Wichtig ist eine lockere, nährstoffreiche Erde, die, wenn möglich, frisch-feucht ist.

Überblick in Kurzform

Vorkommen: Heimisch in Europa, wächst in Auen- und Schluchtwäldern
Alter: bis zu 300 Jahre
Höhe: bis zu 40 Meter
Breite: bis zu 15 Meter
Wachstum: bis zu 100 cm pro Jahr in den ersten zehn Jahren, anschließend nur noch bis zu 45 cm im Jahr
Wurzeln: zu Beginn tiefgehende Pfahlwurzeln, später Bildung eines tief- und weitreichenden Herz- bis Senkerwurzelsystem
Frucht: die Früchte sind 3 bis 4 cm groß, braun und hängen in dichten Büscheln
Blätter: die Blätter sind gegenständig, gefiedert und am Rand gesägt
Krone: breit ovale, fast runde Krone, bis zu 25 Meter

Weshalb ist die Esche so besonders

Auch wenn es, wie bereits erwähnt, keine spektakulären Früchte, Blüten oder Blätter gibt, ist die Esche doch besonders. Denn gerade der Wasserhaushalt ist außergewöhnlich. Zum einen kommt sie in feuchten Auenwäldern gut zurecht und zum anderen hat sie mit Trockenperioden ebenfalls keine Probleme. Somit ist die Esche sehr robust und kann nahezu an allen Standorten gedeihen. Dies liegt daran, dass der Baum ein tief reichendes Wurzelsystem aufweist, aber auch an der Oberfläche Wurzeln ausbildet.

Ein weiterer Vorteil ist die Anpassungsfähigkeit bei Überschwemmungen. Die Esche kann nämlich sehr gut mit Sauerstoffmangel umgehen. Die Wurzeln können dabei Luftkanäle entwickeln, wobei der Gasaustausch auch unter schwierigen Bedingungen stattfinden kann. Gleichzeitig kann die Esche ihre Transpiration regulieren, was bedeutet, dass sie bei Dürre sparsamer mit dem Wasser umgehen kann.

Die ökologische Rolle der Esche

Auch in der Ökologie spielt die Esche eine große Rolle. Nicht nur die gute Holzqualität ist von großer Bedeutung. Auch die herabfallenden Blätter im Herbst zersetzen sich schnell und sind besonders hochwertig. Sie wirken bodenverbessernd, humusbildend und sorgen somit für ein reiches Bodenleben. Des Weiteren bietet die Esche zahlreichen Vögeln und Insekten einen gedeckten Tisch. Zum einen ernähren sich die Tiere von den Zweigen und Knospen der Jungpflanze, zum anderen bietet der Baum einen wichtigen Lebensraum für die Wildtiere.

Ein weiterer Aspekt, weshalb Eschen so wichtig sind, ist, dass die Esche ein Stabilisator ist. Sie eignet sich nämlich als Unterstützung von rutsch gefährdeten Hängen an Bächen und Flüssen.

Welche Vorzüge hat die Esche auf die Gesundheit?

Wie aus den oben genannten Vorteilen entnommen werden kann, verbindet die Esche Extreme. Dies kann sich auch auf uns auswirken. Die Esche zeigt uns einen Mittelweg zwischen Besonnenheit und wacher Geistesgegenwart und hilft uns auch dabei, dass wir überlegt handeln. Die Esche steht aber auch für eine starke Willenskraft und Ausdauer des Geistes. Zur Meditation ist die Esche perfekt geeignet, weshalb Möbelstücke aus Esche ein beliebtes Hilfsmittel sind.

Von der Esche werden vor allem die Blätter und die Rinde verwendet. Allerdings nur in der Volksmedizin, da die Wirksamkeit nicht ausreichend belegt ist. Dennoch zeigte die Esche in Tierversuchen keine Risiken und hatte eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Daher ist sie in Kombination mit anderen positiv bewerteten Pflanzen durchaus nutzbar.

In der Volksheilkunde wird die Rinde unter anderem als Tonikum, also als stärkendes Mittel verwendet, das bei Fieber und Rheuma zum Einsatz kommt. Auch die Blätter können bei Fieber und Rheuma eingesetzt werden. Darüber hinaus können die Blätter bei Blasenleiden, Darmträgheit, Gelenkschmerzen und Gicht genutzt werden. Mittlerweile haben die Blätter der Esche auch einen Platz in der Gewichtsreduktion gefunden, da sie abführend wirken können und so die Gewichtsreduktion fördern. Dies ist jedoch sehr umstritten. Bei Wunden und Geschwüren sind Blätter und Rinde ebenfalls sehr interessant, da sie die Wundheilung fördern sollen.

Dabei ist außerdem zu erwähnen, dass das gewonnene Manna aus der Esche als Abführmittel dient. Insbesondere vor Operationen oder bei Beschwerden Hämorrhoiden wird das Mittel gerne eingesetzt.

Welche Teile der Esche sind essbar?

Die jungen Blätter der Esche, die im Mai bis Juni geerntet werden können, eignen sich aber auch als Salat- oder Gemüsebeigabe. Die Früchte, die ab September geerntet werden können, werden abgekocht und können in Kräutermarinade als Gemüse eingelegt werden. Zudem können die Blätter als Tee zubereitet werden und so als Gicht- oder Rheumahilfe genutzt.

Für Smoothies hingegen eignen sich die Blätter der Esche nicht. Durch den bitteren Geschmack sind sie ungeeignet. Lediglich beim Kochen kann die Bitterkeit ein wenig abgemildert werden. Daher werden auch nur vereinzelt Escheblätter in Salaten und Gemüsegerichten verwendet.

In der Schwangerschaft sollte unbedingt auf den Verzehr verzichtet werden.

Gibt es Teile der Esche, die giftig sind?

Die Früchte der Esche sind in großen Mengen giftig, wenn sie roh verzehrt werden. Da sie aber extrem bitter sind, ist es nahezu unmöglich, große Mengen davon zu verzehren. Gekocht hingegen sind sie sehr interessant und können eine sehr schmackhafte Bereicherung sein. Zudem sind sie voller Vitamin C und somit ideal, um das Immunsystem zu stärken.